Länderpokal 2010 – Ausführlicher Bericht aus Sicht der Teilnehmer

Am 05. März um 20h trafen sich alle Spieler zum letzten Briefing vor dem Länderpokal im Hotel in Düsseldorf. Alle Spieler waren pünktlich angereist und in voller Vorfreude auf das Ereignis. Nach einer Ansprache für die gesamte Mannschaft, gab es noch eine kurze Besprechung innerhalb des Teams und mit den Coaches. Noch nie zuvor wurde ein Länderpokalteam aus Niedersachen so langfristig auf die Veranstaltung vorbereitet. Nach insgesamt drei Kadersichtungen und einem Kadervergleich waren alle Spieler und Verantwortlichen heiß darauf endlich zu zeigen, was in ihnen steckt. Die Stimmung war super.

Am Samstagmorgen um 9.45 begann die Fahrt in die Düsseldorfer Pétanquehalle. Die Halle war bereits voll belegt und bat kaum Platz zum einspielen. Für die Neulinge auf dem Länderpokalpaket natürlich eine sehr ungewohnte Situation. Kein ausreichender Platz und keine Ruhe um sich einzuspielen und dazu noch nahezu alle Spitzenspieler aus Pétanquedeutschland.

Nach einer kurzen Ansprache vom DPV Verantwortlichen vor Ort Lutz Rüdiger Busse erfolgte um Punkt 11h der Anpfiff.

Die Auslosung hatte uns als ersten Gegner das Saarland zugeteilt. Die Teams bestanden gleich aus mehreren ehemalige Deutsche Meistern und WM Teilnehmern. Das Saarland wurde im Vorfeld schon als Geheimfavorit auf den Titel gehandelt. Unser „Herren 1“ Team konnte einen schnellen 13:2 Sieg einspielen. Kurz darauf konterte das Saarland mit einem Sieg über „Herren 2“. Die Espoirs spielten sehr souverän auf und konnten die hohe Führung sicher ins Ziel bringen. Das Jugendteam fand im ersten Spiel noch nicht zu seiner späteren Form und brachte wiederum den Ausgleich fürs Saarland. Die Damen starteten als Wartepartie verspätet in den Wettbewerb. Nach hoher Führung der Damen aus dem Saarland konnte unsere Team Aufnahme um Aufnahme gewinnen und langsam aufholen. Nach einem 10:9 gab es eine Aufnahme mit drei Punkten fürs Saarland. In der nächsten Aufnahme folgte der 13. Punkt fürs Saarland und die daraus resultierende 2:3 Niederlage. Sowohl die Jugend als auch die Damen hatten die Chance die Spiele für sich zu entscheiden. Doch leider fehlte im entscheidenden Moment das letzte Quäntchen Glück.

Im Spiel gegen Nord ein identischer Beginn. „Herren 1“ liegen schnell hoch in Führung. Die Damen und die Jugend konnten in zähen Spielen mit wechselnder Führung jeweils 13:11 gewinnen. Die Espoirs konnten nicht an die Leistung des ersten Spiels anknüpfen und verloren zu 10. Dieses Mal mussten die „Herren 2“ auf den Einsatz warten. Nachdem endlich ein Platz frei wurde startenden sie mit viel Elan in die Partie, nach zwei Aufnahmen stand es bereits 8:0, in der nächsten 10:0 und ein Wechsel von Nord. Dieser brachte eine perfekte Aufnahme der Nordspieler und ein 10:3. Das beeindruckte uns jedoch wenig und in der nächsten Aufnahme stand der erste Sieg mit 13:3 zu buche. Direkt auf dem Nebenplatz kämpften die „Herren 1“ immer noch um den 13. Punkt. Mittlerweile hatte der LV Nord aufgeholt. Sie spielten fast jede Aufnahme ohne Fehler und konnten Punkt um Punkt machen. Die Chancen für den 13. Punkt konnten wir leider nicht nutzen und so blieb zwar ein Gesamtsieg von 3:2, aber traurige Gesichter des „Herren 1“ Teams.

Der nächste Titelfavorit folgte in der Dritten Begegnung des Tages mit dem Team aus NRW. Die Espoirs konnten ihre Form aus dem ersten Spiel zurückgewinnen und siegten deutlich mit 13:7. Die Damen mussten sich den starken Damen aus NRW beugen. Auch die „Herren 2“ mussten sich mit 6:13 dem „Altniedersachsen“ Marco Schumacher und seiner Mannschaft geschlagen geben. Während dessen konnte die Jugend Punkt für Punkt aufholen und erzielten nach einer langen Partie den zweiten Tagessieg. Die „Herren 1“ mussten in dieser Runde auf einen Platz warten und starteten, wahrscheinlich noch mit der Niederlage gegen Nord im Kopf, eher zurückhaltend in die Partie. Nach drei Aufnahmen für NRW wurde beim Stand von 0:5 gewechselt, NRW konnte auch in der nächsten Aufnahme profitieren und führte 0:8. Nun zeigte der Wechsel Erfolg, wir gewannen die nächsten Aufnahmen bis zum 4:8. In dieser Aufnahme hatten wir einen Schuss für 5 Punkte doch leider mussten wir uns mit einem Punkt zufrieden geben. Nach dem 5:8 kam eine unglückliche Aufnahme für uns und die brachte den Zwischenstand von 11:5 für NRW. Die nächste Aufnahme brachte wieder den Vorteil für NRW. Ein erfolgreicher erster Sauschuss schaffte eine neue Chance. Aber auch diese konnten wir nicht nutzen. Sie blieb am Schluss ein 13:5 Sieg für NRW.

Um 19h konnte die letzte Runde des Tages begonnen werden. Rheinland-Pfalz hatte bisher nur gegen Bayern gewonnen. Alle Teams ließen den Frust der vorherigen Partien nun auf dem Platz aus und so konnten fast alle Partie hoch gewonnen werden. Nur die „Herren 2“ hatten Probleme ihr spielerisches Potential auf dem Platz zu bringen. So konnten wir mit einem einigermaßen versöhnliches 4:1 gegen Rheinland-Pfalz die Heimreise zum Hotel antreten.

Auf dem anschließenden gemeinsamen Essen wurden die Erfahrungen des Tages ausgetauscht. Der Blick auf die Ergebniszettel zeigte deutlich, dass in diesem Jahr alle Teams schlagbar waren. Kein Team war bisher ohne Niederlage. In den Köpfen malten wir uns aus, dass wir nach Siegen gegen den Tabellenletzten Bayern und den Tabellendritten Hessen anschließend die Chance auf ein Finale um den möglichen ersten Platz gegen BaWü haben könnten. Mit Vorfreude auf den morgigen Tag gingen alle pünktlich ins Bett.

Der nächste Tag begann früh um 8.20 mit der Fahrt in die Halle. Wie erwartet stellte Bayern keine ernstzunehmende Gefahr da. Lediglich die Damen vergaben eine hohe Führung und brachten uns einen 4:1 Sieg. Parallel zu unserem Spiel verloren die vor uns liegenden NRW gegen das Saarland und der LV Nord hatte bereits eine 2:0 Führung gegen Hessen. Die Titelchancen stiegen plötzlich wieder. Der LV Nord konnte bei allen Partien eine Führung zu 12 herausspielen. Doch leider konnte keine Partie gewonnen werden.

Im Spiel gegen Hessen hatten wir die Chance die Tür zu den Podiumsplätzen zu öffnen. Die“Herren 1“ lagen wiederum schnell in Führung, die Espoirs hingegen geraten schnell in den Rückstand. Die Partie der Herren 2 war ausgeglichen, ebenso das Spiel der Damen. Die Jugend musste auf ihren Einsatz warten. Auch in diesem Spiel konnten die “Herren 2“ nicht ihre Chancen nutzen. Der Gegner gewann die Oberhand und zeigte nahezu perfektes Pétanque. So begannen wir mit einer Niederlage. Die Espoirs holten auf und konnte den 12. Punkt erzielen. Die Damen gewannen Ihre Partie zu 10 und brachten das 1:1. Die Jugend war auch gestartet und konnte gleich in den ersten Aufnahmen hoch in Führung gehen. Währenddessen wurde das Spiel der „Herren 1“ enger. Hessen holte bis zum 8:9 auf. Die Espoirs mussten leider ihr Spiel zu 12 verloren geben. Die „Herren 1“ mussten wiederrum eine Aufnahme mit zwei Punkten verloren geben. Die nächste Aufnahme begann positiv für uns. Ein Devant von uns wurde mit einem Devant von Hessen beantwortet. Ein unglücklicher Schuss von uns und zwei gut gelegte Kugeln von Hessen brachten die 10:13 Niederlage. Die Jugend verbesserte zwar souverän das Ergebnis auf 2:3, aber die Titelchancen waren verspielt.

Das Spiel gegen BaWü begann wie die meisten anderen Partien. Hohe Führung der „Herren 1“ wurde nach einem Wechsel auch in einem klaren 13:5 Sieg verwandelt. Die Espoirs mussten sich dem starken Team aus BaWü deutlich geschlagen geben. Die Damen hatten gute Chancen das Spiel zu gewinnen, doch letztlich fehlten hier wiederum das Quäntchen Glück und ein bisschen mehr Mut zum Sieg. Die Jugend kämpfte hart wie bei allen Spielen dieses Länderpokals, doch leider brachte eine hohe Aufnahme zum Schluss den Vorteil für BaWü und damit den vorzeitigen Sieg. Damit war BaWü sicher Meister und hat den Titel erfolgreich verteidigt. Trotz allem versuchten unsere „Herren 2“ einen Ehrensieg gegen BaWü zu erzielen. Auch in diesem Spiel fehlten am Schluss ein paar Kugeln für den Sieg.

Zusammenfassend ist das Ergebnis bei Betrachtung des Endplatzes natürlich schlechter als im Jahre 2009. Doch letztlich fehlten nur wenige Aufnahmen, teilweise nur Kugeln um statt des fünften Platz einen Podiumsplatz zu erzielen. Die Dichte der Topteams ist deutlich breiter als 2009. Damals war BaWü ungeschlagen. In diesem Jahr hat jedes Team eine Niederlage, ab Platz 2 sogar mindestens zwei Niederlagen einstecken müssen. Für die Kaderarbeit des NPV bringt dieses Ergebnis natürlich keine Bestätigung für die gute Arbeit. Doch wir sind uns sicher, dass die langfristige Arbeit die Ergebnisse der Zukunft verbessern wird. Dieser Länderpokal hat uns auf Dinge aufmerksam gemacht an denen wir im Jahr 2010 arbeiten können. Gerade BaWü und NRW haben mir der Kaderarbeit einige Jahre an Vorsprung. Dieser lässt sich nur durch gezielte Maßnahmen aufholen. Daran werden wir 2010 arbeiten und hoffen im Jahre 2011 den Vorsprung an die Spitze der Landesverbände zu verkürzen.

Wir bedanken uns bei allen Spielern für die gebrachten Leistungen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

Der Kaderausschuss und die Coaches