„4 ist besser als 6“ VIS-A-VIS „30 ist besser als 15“

Kommentar zur OMV und zur Regionalisierung

Im ersten Halbjahr 2020 wurde eine Arbeitsgemeinschaft zur Neugestaltung der NPV-Meisterschaften ins Leben gerufen. Schnell stellte sich aber heraus, dass eine einseitige Betrachtung auf Landesmeisterschaften nicht ausreichend war und so hatte sich die „Zukunftswerkstatt Landesmeisterschaft/ Liga 2020“ (erst ZWLM, dann ZW2020) mit Möglichkeiten einer Neustrukturierung dieser sportlichen Bereiche beschäftigt.

Kurz vorab

Als Ergebnis hatte die ZW2020 nicht nur plakative Schlagworte und Forderungen formuliert, sondern ist auch den mühsamen Weg gegangen, die NPV-Ordnungen und -Richtlinien dahingehend anzupassen, dass sie sofort einsatzbereit wären. Dadurch wurde das erarbeitete Konzept der Regionalisierung transparent und stand als Vorschlagsgebilde zur Verfügung. Einladungen zur Begutachtung und zur Mitarbeit wurden danach in verschiedenste Richtungen ausgesprochen: Der NPV-Vorstand folgte den Vorschlägen im vollen Umfang, andere diskutierten interessiert und angeregt mit, wieder andere (und da sind interessanterweise gerade die aktuell sichtbaren Skeptiker drunter) lehnten eine Diskussion rundherum ab. Jedenfalls stand das Regionalisierungskonzept zur AOMV2020 als Antrag zur Verfügung. Das C-Thema machte es ihm seitdem aber nicht leicht:

  • AOMV2020 – wurde abgesagt
  • OMV2021 – eine vom Februar auf Juli verschobene hybride MV mit drei Votingmöglichkeiten stellte sich im Vorfeld nicht ideal dar, um diesem Thema gerecht zu werden
  • AOMV2021 – war vom Verband zwar angedacht, wurde aber nicht umgesetzt

Nun also der nächste Ansatz zur OMV2022 und es gilt wohl „Aller guten Dinge sind vier!“

Interessant: „4 ist besser als 6“

Wobei die „4“ auch für einen Kritikpunkt steht: „4 Bezirke sind besser als sechs„. Dabei wird gezielt auf NRW verwiesen. Interessanterweise wird dabei auch die Einwohnerzahl als Vergleich hergezogen. Die Fläche und die Flächenstruktur dieser beiden Bundesländer, die gerade für Fahrzeiten und Fahrlängen relevant ist, wird geflissentlich außer acht gelassen (ca. 48.000 km² Nds/HB und damit über 40% mehr gegenüber NRW mit 34.000 km²). Und natürlich sieht man mit einer vorgefertigten Meinung auch nicht die Möglichkeiten, die im Gegensatz zum BPV NRW beim NPV vorgesehen sind: Zwei definierte Bezirke können als Region kooperieren. Damit könnten sich die sechs Bezirke bis auf drei Sportverwaltungsbereiche zusammen finden.

Aber in so einem Fall bekommt man bestimmt als Argumente entgegen geworfen, dass „die Bezirke dazu gar nicht in der Lage sind“ und natürlich, dass „3 viel schlechter als 4 ist.“

Interessant: „Zu wenig“ und „schon eingetütet“

.. die Schlange der ehrenamtlichen Helfer ist kurz ..“ steht als offensichtlicher Aspekt gegen die Regionalisierung im Raum. Ergänzt von anderer Stelle: „Hier werden Aufgaben auf dem Papier verteilt, für die es m.E. wenige resp. keine Kandidaten gibt.“

Natürlich ist offensichtlich, dass im NPV-Vorstand Personalmangel herrscht. Und klar ist natürlich auch, dass in der OMV kritische Fragen zu einer Regionalisierung gestellt werden, wie und wann man wohl Bezirksvorstände verfügbar hat. So weitgedachte Fragen könnten schon intensiv ausgeschlachtet werden, wenn es nur schwammige Antworten gibt. Daher sollte es selbstverständlich sein, dass im Vorfeld das Feld schon mal sondiert wird. Man spricht mit Sportlern, man erklärt, man diskutiert, man fragt nach einer Bereitschaft zur Mitarbeit, man erhält Absagen und man erhält auch Bestätigungen, sprich die prinzipielle Bereitschaft zur Mitarbeit in einem Bezirk.

Ist natürlich auch nicht gut, was man da getan hat. Denn von anderer Seite der Kritiker wird in großen Lettern verkündet „Alles schon eingetütet? Doch schon jetzt werden Fakten geschaffen. … wohl im Auftrag des Vorstands .. kommis­sarische Ernennung zu Bezirkskoordinatoren in Aussicht.“ Was haben die selbst organisierten Vorgespräche von Mitgliedern der ZW2020 mit „eingetütet“ und „Fakten geschaffen“ zu tun? Was will man eigentlich dem Vorstand unterstellen?

Diese Argumentation ist reine Polemik. Und alleine anzudeuten, dass etwas ohne Mitgliederversammlung umgesetzt wird, macht wortlos.

Auch interessant: „Rückzug der Vereine“

Und dann gibt es noch die Rettung der Vereine. „Wird hier nicht der Rückzug .. der Vereine aus dem Spielbetrieb .. unterschätzt?“ Es geht dabei um das Kapitel „2.1.3 Bezirksverwaltung durch Vereine“ in der Regionalisierungsordnung. Und nach vielen Ausschweifungen kommt dann das Resumee: „Wozu diese Eile?

Alternativ hätte man vielleicht auch einfach mal einen konkreten Änderungsvorschlag ausarbeiten können:

Möglicher Änderungsvorschlag/ Änderungsantrag:
2.1.3 Statt „..der Verein ist … für die Aufgaben einer Bezirksversammlung nach 2.1 zuständig.“ wird formuliert „..der Verein … unterstützt die NPV Beauftragungen für Liga und LM mit seinen Möglichkeiten zur Organisation des Sportbetriebes“
2.1.3 Der dritte Absatz „Kommt ein Verein .. “ wird gestrichen

Aber „wozu diese Eile“, über sowas nachzudenken? Ist ja auch erst ein Jahr her, dass das Kapitel 2.1.3 in unveränderter Formulierung im Raum steht.

Nun aber: „30 ist besser als 15 !!!!“

Mal kurz gefragt, was ist denn eigentlich der NPV? Oder anders gefragt: Wer sind denn die „da oben im NPV“ und wer macht Verbandsarbeit? So grob skizziert sieht das wie folgt aus.

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Wie war es vor 10 Jahren?

Ein überschaubarer Kreis von Vorstand und Beauftragten organisierten den Verband.

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Wie sieht es aktuell aus? >>>> KLICK HIER FÜR WEITERE INFO <<<<

Der Verband entwickelte sich weiter. Die Vorstandsstruktur hat sich geändert, eine Geschäftsstelle ist dazu gekommen, weitere Beauftragungen wurden ausgesprochen.

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Wie könnte es 2023 sein? >>>> KLICK HIER FÜR WEITERE INFO <<<<

Es könnte eine ganz neue Organisationsebene geben. Im besten aller Fälle hat man zwei, drei, .. Personen pro Bezirk, die etwas für unseren Sport tun. Die angesprochen werden können von Vorstand/Beauftragte/GS, wenn es um ihren Bezirk geht. Die angesprochen werden können von den Vereinen in ihrer Nähe. Die weiter geben können. Die wissen, wen man ansprechen kann für gute oder auch schlechte Ideen. Die man auch bitten kann, mal etwas über den Tellerrand hinaus zu erledigen, vielleicht einen kleinen Bericht über eine Veranstaltung erstellen (hier schon mal eine Vision: Bessere Kommunikation im Verband!)

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Und GENAU DAS ist für mich der Kern der Regionalisierung!!

Denn eine neue Organisationsebene, wie unter „Wie könnte es 2023 sein“ dargestellt, ermöglicht es, Visionen auch für eine generell stabilere Vorstands- und Verbandsarbeit zu entwickeln. Je mehr Sportler mit der Übernahme von kleinen Aufgaben dabei auch mit den Innereien des Verbandes in Kontakt kommen, umso eher sind sie vielleicht auch für größere Aufgaben bereit oder können dafür werben. Alternativ kann man natürlich auch die Vision haben, dass es reicht, rum zu nölen und irgendwann schon mal jemand vom Himmel fallen wird. Für welche ich stehe, sollte klar sein.

Und für solche Zustände stehe ich allemal auch dafür ein, wenn es an anderen Stellen mal hakeln sollte. Aber wie schallt es dem Verband entgegen: „Reform bedeutet für mich Erneuerung und Verbesserung eines Systems. Diesen Ansatz kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

Finde ich wirklich schade, hier keinen Fortschritt des Verbandes zu sehen!

Positiv ist, ..

.. dass in den letzten Tagen vor Ende der Antragsfrist die Grundidee der ZW2020 sichtbar wird: Ein Grundgerüst wird erstellt (aktuelle OMV: Anträge ZWLM) und der Verband modelliert es so zurecht, wie es für ihn passend ist (aktuelle OMV: Anträge dazu von SGF, Allez). Denn es sollte klar sein, dass das Team der Zukunftswerkstatt 2020 nicht für den ganzen Verband sprechen kann. Ob etwas nun von grün nach blau oder rosa werden soll, kann und will und muss dieses Team nicht entscheiden. Dafür gibt es Mitgliederentscheide.

Und ja, vielleicht ist das Thema Regionalisierung am 6.2. zu Ende, bevor die Modellierung anfängt. Oder aber es hat die Zeit sich zurecht zu entwickeln. Denn siehe da, auch für das aktuell in Nutzung befindliche Sportgerüst passiert das modellieren immer noch.

Final

Dieser Artikel ist rein der Kommentar des kommissarischen Vizepräsidenten Sport. Er ist weder vom weiteren Vorstand noch von Mitgliedern der ZW2020 unterschrieben.

Vielleicht wäre es für Einige nun ein guter Zeitpunkt, zur OMV über einen Kandidatenvorschlag für den Posten des Vize Sport nachzudenken, bevor der kommissarische sich noch zur Wahl stellt.

Aber natürlich wäre es auch ein perfekter Zeitpunkt, die Kräfte im Verband zu bündeln. Endlich in eine Richtung zu blicken (und das muss nicht die ZW2020-Richtung sein!) und dabei Chancen suchen, finden und ausnutzen. Eine Gemeinsamkeit entwickeln, die dem Einzelnen Lust macht, Teil eines tollen Systems zu sein.

Denn eins ist klar: Wir ALLE betreiben den besten Sport der Welt (na ja, so ungefähr 😉 ), machen wir FÜR UNS auch das Beste daraus!

Detlef Koch
komm. Vize Sport NPV